Concarneau oder Pont-Aven ?
Concarneau und Pont-Aven – die beiden Orte liegen nur eine knappe Viertelstunde Autofahrt voneinander entfernt und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Sie haben uns auf unseren Reisen durch die Bretagne immer wieder magisch angezogen!
Da ist zum einen Concarneau mit seiner "Ville Close" – einer befestigten Altstadt, die auf einer winzigen Insel im Hafen thront. Wenn wir über die Zugbrücke in das von dicken Mauern umgebene Städtchen spazieren, fühlen wir uns jedes Mal wie in einem historischen Film. Die engen Gässchen sind im Sommer zwar oft überlaufen, aber morgens oder abends kann man hier noch die besondere Atmosphäre erleben, die schon die Maler des 19. Jahrhunderts in ihren Bann zog.
Pont-Aven gefällt uns trotz der Touristenmassen wirklich gut: Während Concarneau vom Meer und vom Hafenleben geprägt ist, liegt Pont-Aven eingebettet zwischen sanften Hügeln am Fluss Aven, der sich durch den Ort schlängelt. Die alten Wassermühlen stehen noch heute und der Fluss plätschert über unzählige kleine Steine – genau diese Idylle muss es gewesen sein, die Paul Gauguin und seine Malerfreunde in Pont-Aven so begeisterte.
Wir können uns gut vorstellen, wie die Künstler damals zwischen beiden Orten pendelten. In Concarneau beobachteten sie das geschäftige Treiben der Fischer, die mit ihren Booten ausfuhren – nicht umsonst nennt man Concarneau die "Blaue Stadt", denn der Thunfischfang prägte den Ort über Jahrhunderte hinweg. Und dann suchten sie die Ruhe in Pont-Aven, wo die ländliche Umgebung und die traditionellen bretonischen Kostüme der Einheimischen sie zu ganz neuen Bildkompositionen inspirierten.
Was uns an Concarneau immer wieder fasziniert: das maritime Licht und die Spiegelungen im Hafen, wenn die Sonne auf das Wasser fällt. Im Gegensatz dazu steht das weiche, fast mystische Licht in Pont-Aven, das zwischen den Bäumen und über dem Fluss schwebt. Während in Pont-Aven der berühmte Synthetismus der "Schule von Pont-Aven" entstand, wurde Concarneau zur Heimat realistischer Marinestudien – ein faszinierender Gegensatz, der die künstlerische Vielfalt der Bretagne wunderbar widerspiegelt.