Welches sind die bekanntesten Schlösser an der Loire?
Amboise
Das Schloss Amboise auch bekannt als „die Wiege der Renaissance in Frankreich“, wurde vom jungen Karl VII. nach den italischen Feldzügen im Stil der Renaissance gestaltet und weiter ausgebaut.
Dieser verstarb im Jahre 1498 durch die Folgen eines Unfalls in den eigenen Wänden des Schlosses. Im 15. und 16. Jahrhundert war Amboise nicht nur immer wieder Königsresidenz: Zwischen den Jahren 1516 und 1519 lebte Leonardo da Vinci unterhalb des Schlosses im Herrenhaus Clos-Lucé, welches heute ebenfalls zu besichtigen ist.
Blois
Das Schloss Blois wurde ab dem 13. Jahrhundert von Franz I. erbaut. Bei diesem Schloss ist der architektonische Einfluss Italiens deutlich wiederzuerkennen; Schieferdächer, schmuckvoll gestaltete Schornsteine, lange Galerien und eine große Zahl an Loggien. Dennoch hat das Schloss Blois eine blutige Vergangenheit. Hier wurde unter Heinrich III. nicht nur der Herzog von Guise ermordet. Katharina von Medici verstarb ebenfalls in Blois. Nach der Geburt Ludwig XII. im Schloss bildete Blois lange Zeit den politischen Mittelpunkt Frankreichs.
Heutzutage kann man dank ausführlicher Renovierungsarbeiten bei einem Besuch des Schlosses die wundervolle Holzvertäfelung und die zahlreichen ausgeklügelten Geheimfächer bewundern.
Chambord
Das wahrscheinlich berühmteste Schloss an der Loire ist das Schloss Chambord mit seinen französischen Gärten. In diesem großen Schloss, errichtet unter König Franz I im 16. Jahrhundert, befinden sich 440 Zimmer und an die 400 Kamine. Angeblich waren circa 18.000 Handwerker an der Errichtung des Schlosses beteiligt, das eine 156 Meter lange Fassade und zahlreiche geschmückte Türmchen, Erker und Schornsteine hat. Chambord diente dem König als Jagdschloss für den Hofstaat, Dekor für Empfänge und seine persönliche Prachterhaltung, die die Hoffinanzen teilweise in den Ruin trieben. Ein Highlight des Schlosses sind unter anderem die doppelläufige Wendeltreppe und die Parkanlage, dessen umzäunende Mauern sich über 32 Kilometer erstrecken und die längsten in ganz Frankreich sind.
Chambord trägt übrigens auch den Namen „Salamanderschloss“, da das Wappentier, der Salamander, mehr als 800 Mal im Schloss zu finden ist.
Chenonceau
Über einen Nebenfluss der Loire, den Cher, erstreckt sich das Schloss Chenonceau auf einer mehrbogigen Brücke. Es ist umgeben von einem wunderschönen, großflächigen Park. Das Schloss wurde auf den Grundmauern einer alten Mühle erbaut und war im 16. Jahrhundert ein Geschenk König Heinrichs II. an seine Geliebte Diane de Poitiers. Nach seinem Tod wurde das Schloss durch seine Witwe Katharina von Medici mittels einer dreistöckigen Galerie ausgebaut. Im ersten Weltkrieg diente das Schloss zeitweilig als Lazarett für Kriegsverwundete und bot im zweiten Weltkrieg ein Unterschlupf vor der deutschen Besatzungsmacht.
Mittlerweile sind im Schloss viele Gemälde - unter anderem von Tintoretto und Rubens - zu bewundern.