Die Bretagne ist die größte Halbinsel Frankreichs im äußersten Westen des Landes (s. Bretagne-Karte oben). Finis Terrae - "Ende des Landes" sagten die Römer, nachdem sie Gallien erobert hatten und auf die wilde und raue bretonische Küste hinabschauten. Auch wenn wir heute wissen, dass die Bretagne nicht das Ende der Welt ist, so ist der Name trotzdem passend für diese mystisch anmutende Region.

Die Landschaft der Bretagne lebt von ihren beeindruckenden Kontrasten: Sie finden dort Regionen, die mit ihren schroffen Küsten an Irland und Schottland erinnern. Wenig später fühlen Sie sich wie am Mittelmeer auf Korsika und sind von Palmen und dichten Pinienwäldern umgeben.

Diese Vielseitigkeit der Bretagne wird durch den extremen Tidenhub unterstrichen, welcher der zweitgrößte der Welt ist. Ein und derselbe Ort sieht somit morgens bei Ebbe völlig anders aus als abends bei Flut.

Politisch gesehen unterteilt sich die bretonische Halbinsel mit ihrer Hauptstadt Rennes in vier Verwaltungsregionen, die Départements: die Côte d'Armor (s. oben auf der Karte), das Finistère (s. links auf der Karte), Ille-et-Vilaine und das Morbihan (s. rechts auf der Karte). Diese Unterteilung besteht seit 1956, als das gesamte französische Festland aus Verwaltungsgründen in 18 Regionen unterteilt wurde.

Bei der immensen Größe der Region stellt sich die Frage, wo es in der Bretagne am schönsten ist...

Die für uns schönsten und ursprünglichsten Regionen der Bretagne sind das Finistère und die wilde Côte d’Armor, benannt nach dem keltischen Wort Armor ("Land am Meer"), welche sich am westlichen Zipfel der Bretagne befinden (s. Karten oben). Dies sind aus unserer Sicht die ursprünglichsten und landschaftlich reizvollsten Regionen der Bretagne. Hier sind wir besonders beeindruckt von der Rosa Granitküste, dem Golf von Morbihan sowie dem südlichen Finistère rund um Quimper, die Sie in unserem Bretagne-Urlaub fernab der Massen mit dem eigenen PKW entdecken können.

DIE ROSA GRANITKÜSTE

Als Rosa Granitküste bezeichnet man den Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Roscoff. Sie liegt in den beiden Regionen Finistère und Côtes d’Armor. Wie der Name schon sagt, ist die Hauptattraktion der Küste hier der rosa leuchtende Granit, der einen natürlichen Skulpturenpark mit bizarren und bis zu 20 m hohen Felsformationen bildet. Die Kehrseite dieser weltberühmten Küste ist jedoch das hohe Touristenaufkommen (s. Tourismus Bretagne)...

Aber auch außerhalb der Rosa Granitküste an der Côte d'Armor gibt es traumhafte bretonische Landschaften und Küstenabschnitte (s. unser Geheimtipp-Reiseführer). Zwischen vielen rauen und steilen Felsen findet man immer wieder schöne und geschützte Strände, einsame Badebuchten und herrliche Wanderwege.

Golf von Morbihan

Der Golf zeichnet sich durch seine vielen kleinen Inseln aus. Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass es am Golf von Morbihan für jeden Tag des Jahres eine Insel gibt. Daher auch der Name. "mor bihan" kommt aus dem Bretonischen und bedeutet "kleines Meer". Viele der Inseln sind heute in Privatbesitz und die Leute leben hier oft vom Fischen und Austernverkauf.

Der größte Ort der Region ist Vannes. Dass diese Region der Bretagne sehr touristisch ist, merkt man leider vielerorts an den zahlreichen Menschenmengen und Sehenswürdigkeiten; allein die vielen Pariser, die hier ihren Wochenendwohnsitz haben, tragen sehr zu den Besucherströmen bei. Somit fiel es uns zunächst nicht leicht, auch hier unentdecktere und authentischere Ecken für eine france naturelle-Reise zu finden. Aber am Ende waren wir auch hier erfolgreich, und freuen uns, Ihnen den Golf abseits der Touristenmassen zeigen zu dürfen.

DAS SÜDLICHE FINISTÈRE

Wie ein riesiger Park mit Tälern, Seen und langen, feinen Stränden erscheint heute diese bretonische Landschaft zwischen dem Fluss Odet und den Grenzen des Morbihan (siehe Karten oben). Diese Region ist bekannt für ihr mildes Wetter/ Klima, das Palmen und mediterrane Blumen gedeihen lässt.

Wassersport-Begeisterte tummeln sich auf den Stränden der Glénan-Inseln, andere genießen die Idylle am Fluss Odet, während die Kulturliebhaber auf den Spuren der Impressionisten wandeln. Hauptanziehungspunkt des Massentourismus sind die Dörfer Pont Aven und Concarneau mit ihren überfüllten Hotels und Restaurants, in denen die sehr lesenswerten Krimis von Bannalec (siehe Buchtipp "Bretonische Verhältnisse" von J.L. Bannalec) spielen.

Auch zum südlichen Finistère gehörend und vor allem für Naturliebhaber und Wanderer ein echter Genuss: Die Halbinseln Crozon und Cap Sizun gelten als die landschaftlich ursprünglichsten und zugleich schönsten Regionen der bretonischen Halbinsel. Zumindest dann, wenn man den Mut hat auf so überlaufenen Touristenattraktionen, wie den "Pointe du Raz" zu verzichten und stattdessen abseits der Touristenpfade zu wandeln. Auch diese Region ist von unseren Unterkünften nicht weit weg, und in unserem Reiseführer beschrieben....