Wie sieht der Mont-Saint-Michel von innen aus?
Der Mont-Saint-Michel ist innen wie eine mittelalterliche Stadt aufgebaut – verwinkelt, steil und eng. Wenn Sie das Haupttor passieren, gelangen Sie zunächst in die schmale Grande Rue (Achtung, fast immer proppenvoll), die sich den Berg hinaufschlängelt. Hier drängen sich Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert dicht aneinander, heute leider hauptsächlich gefüllt mit Snackshops und Souvenirläden. Anders als viele erwarten, ist der Mont kein "Museum", sondern ein bewohnter Ort mit etwa 30 ständigen Bewohnern. Während Sie höher steigen, werden die Gassen enger und steiler. Steinerne Treppen führen zwischen alten Häusern hindurch, und plötzlich öffnen sich überraschende Ausblicke auf die Bucht oder versteckte kleine Gärten und Höfe.
Oben auf dem Berg thront der "Hauptdarsteller" des Berges, die Abtei. Sie ist schon beinahe ein architektonisches Wunderwerk. Da der Platz auf dem Felsen begrenzt war, bauten die mittelalterlichen Architekten vertikal und nutzten jeden verfügbaren Raum. Die Abtei besteht aus mehreren Ebenen, wobei manche Räume tatsächlich auf massiven Stützmauern über dem Abgrund "schweben". Besonders beeindruckend ist die sogenannte "Merveille" (das Wunder) – ein dreistöckiges gotisches Gebäude, das die Schlaf- und Arbeitsräume der Mönche beherbergte.
Im Inneren ist die Einrichtung eher schlicht, der Fokus lag auf praktischer Nutzung und nicht auf Prunk. Die Räume sind teilweise überraschend hell, da die Architekten geschickt Lichtschächte einbauten. Uns gefällt hier der Kontrast zwischen der romanischen Abteikirche mit ihren massiven Mauern und den filigraneren gotischen Elementen, die später hinzugefügt wurden.
Wenn Sie den Mont besuchen, sollten Sie sich unbedingt die Zeit nehmen, auch die weniger frequentierten Bereiche zu erkunden – manchmal sind es gerade die ruhigen Ecken und versteckten Winkel, die die besondere Atmosphäre dieses einzigartigen Ortes vermitteln.